Editorial
Von Martina Sauer und Jacobus Bracker | ›Transformationen‹ standen bei der 16. Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Semiotik, ursprünglich in Präsenz an der TU Chemnitz geplant, im Fokus. Die Konferenz wurde schließlich Corona bedingt ein Jahr später 2021 online ausgetragen. 13 Sektionen beteiligten sich mit je einem eigenen Panel. Im Zentrum des Panels Bild stand im Sinne des Kunst- und Kulturwissenschaftlers Aby M. Warburg, Bilder als Agenten kultureller Transformationsprozesse zu verstehen. Neben deren Erkenntniswert ging es darum, auch deren Wirkungspotentiale anzuerkennen und nachzuvollziehen. Denn als aktive Teile von Kultur, so der Ansatz, regen sie zugleich zu Handlungen an. Vor diesem Hintergrund lassen sich Bilder nicht nur als Dokumente und Zeugnisse der kollektiven Geschichte verstehen, sondern übernehmen als Träger und Speicher affektiv wirksamer Kommunikationselemente einen aktiven Part. Vor diesem Hintergrund nehmen Bilder einen eigenen Status innerhalb des menschlichen Ausdrucks- und Wirkungsvermögens ein. In dem hier vorliegenden Themenband von IMAGE legen die 13 Beiträge – von Sebastian Moreno Barreneche, Kathrin Borg-Tiburcy, Manuela Bünzow, Christina Dörfling & Martin Pfleiderer, Lars Elleström, Nazali Hodaie & Björn Laser & Daniel Rellstab, Andreas Schelske, Zhuofei Wang und Julia Wendemuth und der Videoauftritt der Panel Speakerin Martina Sauer – ein beredtes Zeugnis vom Anteil der Bilder an der Transformation von Kultur ab.