Ausgabe 36/2022

Herausgegeben von Goda Plaum, Lars C. Grabbe und Klaus Sachs-Hombach

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Von Martina Sauer und Jacobus Bracker

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Der Wert der Archivfotografie in der Sinnaushandlung über die Vergangenheit – Eine semiotische Analyse eines Bildes von Amnesty International über die ›Verschwundenen‹

Von Sebastián Moreno Barreneche | Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Diskussion über die Rolle der Archivfotografie als wertvolle semiotische Ressource für die Sinnaushandlung in einem sozialen Kollektiv über seine Vergangenheit. Der Artikel schlägt eine semiotische Analyse eines der fotografischen Werke vor, das Teil der Kampagne von Amnesty International Uruguay zu den ›detenidos desaparecidos‹ [Verhafteten-Verschwundenen] (2012) ist.

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Was ist eine Kinderzeichnung? – Erkenntnistheoretische Herausforderungen und bildtheoretische Leerstellen

Von Kathrin Borg-Tiburcy | Aktuelle sozialwissenschaftliche Bildanalyseverfahren sind wesentlich durch die kunsthistorischen Zugänge IMDAHLS und PANOFSKYS fundiert. Vor diesem Hintergrund wird kritisch diskutiert, inwiefern sich diese methodischen Zugänge für eine Analyse von Kinderzeichnungen eignen und welche erkenntnistheoretischen sowie bildmethodologischen Herausforderungen damit verbunden sind. Angeregt durch die kunsthistorischen Methoden wird darüber hinaus danach gefragt, inwiefern eine Rekonstruktion bildnerischer Tätigkeit von Kindern dazu beitragen könnte, den Gegenstand »Kinderzeichnung« bildtheoretisch zu erschließen und bildungstheoretisch zu reflektieren.

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Da – eine Zwischenbemerkung zur Frage der Bildbeziehungen

Von Manuela Bünzow | Es war der Katalog der Doppelausstellung I’m a Painting und Blue Lagoon des Kumu kunstimuuseums, der mich zur Einführung des Dazwischen als Denkfigur motivierte. Die Bedeutung des Dazwischen für die Beziehung von Bildern liegt, wie in Anlehnung an Eveline Ciolflec erläutert werden soll, in seiner Doppelstruktur: Es ist sowohl Phänomen als auch Ermöglichung von Phänomenen. Diese Ermöglichungsfunktion wird erörtert anhand von drei Dimensionen: die Ermöglichung des Bildes als Objekt, als Bild und als Malerei. Auf der Basis dieser Beobachtungen soll das Dazwischen als Dazwischen und damit als konstitutives Moment von Bildlichkeit vorgestellt werden.

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Bildmuster populärer Musik – Analyse von Schallplattencovern aus den 1950er bis 1990er Jahren

Von Christina Dörfling und Martin Pfleiderer | Langspielplatten waren von den 1960er bis 1990er Jahren die zentralen Tonträger populärer Musik. Während dieser Phase waren die gestalteten LP-Cover maßgeblicher Bestandteil des multimodalen Erlebens von populärer Musik. Dennoch wurden sie bislang nicht systematisch hinsichtlich ihrer genrespezifischen Bildersprachen oder visuellen Diskurse untersucht. In einer explorativen Korpusstudie wurden die Vorderseiten von 797 LP-Covern aus rund einem Dutzend unterschiedlichen Genres populärer Musik unter Berücksichtigung zahlreicher Kriterien kodiert und hinsichtlich visueller Muster, Regelmäßigkeiten und Unterschiede quantitativ ausgewertet. Ergebnisse dieser explorativen Auswertung werden dargestellt, diskutiert und Schlussfolgerungen in Hinsicht auf genrespezifische bzw. übergreifende Bildmuster der populären Musik gezogen.

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Das Anthropozän in seiner Darstellung – Transmediation von Narrativen und Wahrheitswerten zwischen Wissenschaft und Spielfilm

Von Lars Elleström | Die vorliegende Arbeit untersucht die Transmediation wissenschaftlicher Beiträge in sehr unterschiedlichen Medientypen. Gegenstand der Betrachtung ist also die Übertragung von Form und Inhalt wissenschaftlicher Kommunikation in andere Kommunikationsformen, genauer in die Werke von Kunst oder Entertainment, exemplifiziert am Medientypus Spielfilm.

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Ikonografie der Vielfalt – Der Imagefilm der Stadt Ulm 2019 als postklassifikatorische Neuerzählung der Gesellschaft

Von Nazli Hodaie, Björn Laser und Daniel Rellstab | Ausgehend von einer kurzen Skizze der Paradoxien der bildlichen Darstellung der Vielfalt setzt sich der Beitrag mit dem Imagefilm der Stadt Ulm aus dem Jahr 2019 auseinander, der kurz nach seiner Veröffentlichung zu kontroversen Debatten führte. Die multimodal angelegte Analyse erfolgt aus einer semiotisch-textstilistischen Perspektive mit Fokus auf narrative Strukturen einerseits und die multimodale Sinngenerierung andererseits.

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Wie erinnern virtuelle Realitäten an etwas, wie es Bilder nicht erinnern? – Zur Praktik bildunterstützter Erinnerung in Gesellschaften

Von Andreas Schelske | Mittels Bildern und mittels virtueller Realitäten (VR) im Head Mounted Display (HMD) kommunizieren Individuen explizierte, ikonische Wissensformen. Beide Wissensformen müssen in Gesellschaften mittels Kommunikation stabilisiert werden. Der folgende Text zeigt auf, wie sich das Wissen der Bilder von dem Wissen der virtuellen Realitäten unterscheidet.

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Kreativität und Mimesis – Das Bildschaffen in interkultureller Perspektive

Von Zhuofei Wang | Als zwei sowohl unterschiedliche als auch miteinander verwobene Begriffe haben Kreativität und Mimesis ihre eigene Entwicklungsgeschichte. In der bildenden Kunst beziehen sich beide vor allem auf die Prinzipien, Methoden und Verfahren des Bildschaffens. Die Produktion von Bildern ist weder völlig willkürlich noch völlig planbar, sondern hat ihre eigene Logik, die zwischen Werk und Realität, Innenwelt und Außenwelt sowie Tradition und Innovation liegt. Die relevanten Diskurse werden durch die jeweiligen kulturhistorischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Aufgrund dieser Tatsache ist es von Bedeutung, das Spannungsverhältnis zwischen Kreativität und Mimesis in Bildpraktiken aus einer interkulturellen Perspektive in Betracht zu ziehen.

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Bildwissenschaftliche Kunstdidaktik – Ein Modell

Von Julia Wendemuth | Die Bildwissenschaft beschäftigt sich mit unterschiedlichsten Formen von Bildern sowie deren Gebrauchs- und Interpretationsweisen. In diesem Artikel werden bildwissenschaftliche Aspekte im Transfer von fachwissenschaftlichen Theorien für die Kunstdidaktik aufgegriffen und erweitert. Dabei werden der Bildbegriff und -gebrauch wie auch dessen Veränderungen und die Zuschreibung zu Bildern und Bildverstehen eingebracht.

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