Ausgabe 14/2011

Herausgeber dieser Ausgabe: Klaus Sachs-Hombach, Jörg Schirra und Ronny Becker

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Von Ronny Becker, Jörg R.J. Schirra und Klaus Sachs-Hombach

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Funktionen des bildnerischen Denkens

Von Goda Plaum | Im Rahmen der bildwissenschaftlichen Diskussion um den menschlichen Umgang mit Bildern unterliegt der Prozess der Bildrezeption vielfältiger Untersuchungen durch die verschiedenen Fachdisziplinen. Der Prozess der Bildproduktion hingegen findet kaum Beachtung. Dieser Artikel versucht zu zeigen, dass eine Berücksichtigung des Produktionsprozesses größere Chancen bietet, unseren Umgang mit Bildern zu verstehen. Abgesehen davon, dass jede Bildproduktion Phasen der Rezeption enthält, besteht darüber hinaus ein wesensmäßiger Zusammenhang zwischen beiden Prozessen, die unter dem Begriff des bildnerischen Denkens treffend zusammengefasst werden können. Daher ist es sinnvoll, beide Prozesse gemeinsam zu untersuchen. Der Artikel liefert eine Analyse der Funktionen des bildnerischen Denkens sowie eine Veranschaulichung einer dieser Funktionen anhand von mehreren Bildbeispielen.

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Kleine Kulturgeschichte des Menschenbildes

Von Constantin Rauer | Über die Reflexion der philosophischen Anthropologie zeichnet dieser Essay die nahezu 40 000-jährige Geschichte des Menschenbildes nach. Die Geschichte beginnt mit den ältesten Menschendarstellungen der Menschheit, der sogenannten ›Schwäbischen Venus‹ und dem sogenannten ›Löwenmenschen‹, und endet mit den Ikonen von heute, heißen sie nun Madonna, Michael Jackson oder Schwarzenegger. Die Geschichte zeigt, dass die Bilder, die sich die Menschen vom Menschen machten, stets Maskenbilder waren: In der Steinzeit finden wir maskierte Schamanen, in den antiken Hochkulturen verschleierte Götzen und Götter, im Mittelalter idolatrisierte Heilige und in der Neuzeit und Moderne wird der Mensch selbst zur Ikone.

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›A Skin Deep Creed‹ Tattooing as an Everlasting, Visual Language in Relation to Spiritual and Ideological Beliefs

Von Jennifer Daubenberger | Dieser Artikel basiert auf den Forschungsergebnissen zu einer noch nicht abgeschlossenen und demzufolge unveröffentlichten Dissertation über die allgemeine Rezeption der Tätowierung in der Zeitgenössischen Kunst. Er widmet sich dem augenscheinlichen Phänomen der Verknüpfung von Glaube2 und Tätowierung in der Zeitgenössischen Kunst und versucht, u.a. mittels eines kurzen historischen Überblicks, der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Tattookult und einer Analyse der allgemeinen sozialen Merkmale der Tätowierung, mögliche Gründe hierfür vorzuschlagen.

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›Grammaticalization‹ within Pictorial Art? Searching for Diachronic Principles of Change in Picture and Language

Von Sonja Zeman | Vor dem Hintergrund theoretischer wie methodologischer Überlegungen in Bezug auf das gegenseitige Verhältnis zwischen Sprache und Bild diskutiert der Artikel die Frage, ob und inwieweit sich der Prozess der Grammatikalisierung als ein grundlegendes Prinzip sprachlichen Wandels auf die Entwicklung narrativer Bilder übertragen lässt. Aus der allgemeinen Perspektive der Bildwissenschaft wird dafür argumentiert, dass es sowohl in diachroner wie synchroner Hinsicht vielversprechend erscheint, eine Vergleichsebene von Bild- und Sprachsystem funktional aus grundlegenden semiotischen Prozessen abzuleiten.

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The Descent of Art The Evolution of Visual Art as Communication via Material Culture

Von Larissa Mendoza Straffon | Dieser Artikel beginnt mit einer Analyse dreier aktueller und einflussreicher Evolutionsansätze zu den Ursprüngen der Bilder. Der erste Ansatz geht auf Darwin zurück und deutet an, dass Kunst, ähnlich wie der Pfauenschwanz, durch sexuelle Selektion entstand, um im Paarungsverhalten das andere Geschlecht anzulocken. Ein zweiter Ansatz geht davon aus, dass es die Hauptfunktion der Kunst ist, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um sozialen Zusammenhalt zu fördern und die allgemeine Fitness der Gruppe zu steigern. Das dritte Modell besagt, dass Kunst während der Evolution ein Hilfsmittel darstellte, um mentale Strukturen zu organisieren und kognitive Fähigkeiten zu fördern – bspw. Gedächtnis und Lernen.

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Bild, Geste und Hand Leroi-Gourhans paläontologische Bildtheorie

Von Toni Hildebrandt | In Le geste et la parole (1964), dem Hauptwerk des französischen Paläontolo-gen André Leroi-Gourhan, findet sich eine erstaunliche Beobachtung von bildtheoretischer Relevanz: am Anfang der Figuration steht die zeichnerisch-abstrakte Geste des homo pictor. Leroi-Gourhan rekonstruiert den Ursprung der Bilder folglich aus einer emergenten »Geburt des Graphismus«. Im Ausgang von Leroi-Gourhans impliziter Bildtheorie lassen sich mit der Dekonstruktion des Zeichnens (Derrida/Nancy), der Anthropologie des kommunikativen Handelns (Tomasello) und der Technikphilosophie des exteriorisierten Artefaktes (Stiegler) wichtige Positionen der gegenwärtigen Diskussion um den Ursprung von Bildlichkeit, Sprache, Technik und Medialität auf eine frühe paläontologische Fundierung des philosophischen Paradigmas der Geste gründen.

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Tagungsbericht zur Internationalen Fachkonferenz Ursprünge der Bilder (30. März – 1. April 2011)

Von Claudia Henning

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