Von Jennifer Daubenberger
Dieser Artikel basiert auf den Forschungsergebnissen zu einer noch nicht abgeschlossenen und demzufolge unveröffentlichten Dissertation über die allgemeine Rezeption der Tätowierung in der Zeitgenössischen Kunst. Er widmet sich dem augenscheinlichen Phänomen der Verknüpfung von Glaube2 und Tätowierung in der Zeitgenössischen Kunst und versucht, u.a. mittels eines kurzen historischen Überblicks, der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Tattookult und einer Analyse der allgemeinen sozialen Merkmale der Tätowierung, mögliche Gründe hierfür vorzuschlagen. Während der Lektüre werden dem Leser Fragen begegnen, auf die er keine expliziten Antworten finden wird. Doch ist dies keine Unachtsamkeit der Autorin, sondern vielmehr eine unvermeidbare Notwendigkeit. Es gilt den Blick des Lesers für die ungewöhnliche Bildform der Tätowierung zu öffnen, mehr noch, es ihm zu ermöglichen, über die bloße Erscheinungsform selbiger hinaus zu blicken. Tätowierungen sind von zeichenhaftem Charakter, sie wollen ›gelesen‹ werden und so könnte man diesen Bildern zu Recht eine eigene Bildsprache einräumen.
This paper is based on research findings of a not yet finished and thus unpublished dissertation on the general reception of Tattooing in Contemporary Art. It illustrates the phenomenon of linking the themes Faith and Tattooing in Contemporary Art to each other and, in regard of this, proposes possible reasons by offering a short historical overview, a discussion on the current Tattoo Cult, and an analysis of its common social characteristics. While reading this text the reader will encounter questions to which he will find no answers but it shall be mentioned that this is no negligence by the author but rather a necessary measure. The reader’s view is to be opened up for the unusual form of image a Tattoo represents and furthermore is to be enabled to see beyond its mere superficial appearance. Tattoos are of sign-like character, they want ›to be read‹ and one may rightly recognize this type of images as an independent visual language.