Das Phaneron und das Archiv Zur Anatomie von Future Image

Von Elize Bisanz

Bilder sind mehr als ikonische Darstellungen von identischen und chromatischen Informationen. Zunächst bestehen Bilder als Zeichen aus einem Objekt, einem Repräsentamen sowie einem Interpretanten; dennoch aktiviert das Phänomen Bild im Prozess der Semeiosis ein komplex aufgebautes Netzwerk von relationalen Prozessen wie Emotionen, Erinnerung, die zusätzliche Bedeutungsschichten in die Bilderfahrung integrieren. Auch dieser relationale Raum der Semeiosis ist ein konstitutiver Teil des Bildkörpers, da er eine unmittelbare Wirkung auf die Zeichenidentität durch die Bestimmung seiner Elemente ausübt. Das Bild als die triadische Ausdehnung und Öffnung des Zeichens erreicht eine besondere Prägung im Ästhetischen. Durch den Vergleich der ästhetischen mit den virtuellen Welten werden im Folgenden die konstitutiven Merkmale der beiden Strukturen sowie deren Rolle für die Gestaltung, Speicherung, Tradierung und Antizipation von individuellen und kollektiven Bildinformationen diskutiert.

Images exhibit more than idetic and chromatic information. As signs they embody an object, a representamen, and an interpretant; furthermore, within the process of semeiosis, images activate a network of complex processes such as emotions, memories, which also emerge into the sign meaning texture. These relational interactions of meaning levels have also immediate impact on the image identity. Based on Warburg’s and Peirce’s concepts of Dis-tanzbewußtsein and Phaneron, the following paper argues that aesthetic images show special cases of triadic relational meaning texture. Furthermore, it confronts these concepts with Virtual Reality to filter out the unique features of aesthetic reasoning and its role in forming, memorizing, transferring and anticipation of Future Images.