Bildtheoretische Analyse von Computerspielen in der Perspektive Erste Person

Von Stephan Günzel

Computerspiele, die in der Perspektive der ersten Person (›Ego-Shooter‹) gespielt werden, sind für die bildwissenschaftliche Analyse von Interesse, da hier die besondere Form der bildlichen Darstellung das Spielen erst ermöglicht: Es ist dies die zentralperspektivische Ansicht, durch welche der Spieler sich an derselben Stelle befindet, an welcher die Spielfigur im virtuellen Raum aufgrund der Bildlichkeit verortet ist. Anhand dieser Neuerung gegenüber bisherigen Computerspielformen, wird es ferner möglich, die Gesamtspielerfahrung zu beschreiben als die Verschränkung dieser subjektiven Sicht mit topographischen Repräsentationen (Karten). Beide zusammen konstituieren den ›hodologischen‹ Raum (Wegeraum) des Spiels.

Computer games played in first person perspective (›first-person-shooter‹) are of high interest for the studies of pictorial phenomena, since only the specific form of presentation allows the execution of the game: namely the perspective which locates the player in the same place as the avatar within virtual space by the image. Owing to this invention and in contrast to previous games it is now possible to describe the common experience of the game as an entanglement of subjective impression and topographical representation (maps). Together they constitute the ›hodological‹ space (pathway space) of the game.