Herausgeber dieser Ausgabe: Klaus Sachs-Hombach, Jörg Schirra, Stephan Schwan und Hans Jürgen Wulff
Inhaltsverzeichnis
Phänomenologie, Semiotik und Bildbegriff: Eine kritische Diskussion
Von Matthias Händler | Dieser Beitrag diskutiert den phänomenologischen Bildbegriff von Lambert Wiesing. Zunächst wird dessen Position ausführlich präsentiert, um anschließend mit Hilfe der Semiotik und der Kommunikationswissenschaft die Schwachpunkte und (terminologischen) Probleme dieser Form der Bildtheorie aufzuzeigen. Aus dieser Diskussion heraus versucht der Aufsatz eine These zur Beantwortung der Frage »Was ist ein Bild?« zu entwickeln.
McLuhans „global village“ und Enzensbergers „Netzestadt“ – Untersuchung und Vergleich der Metaphern
Von Sandy Rücker | Aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der Medien in den letzten Jahrzehnten und der daraus resultierenden globalen Vernetzung wurden und werden noch immer zahlreiche Metaphern geprägt, welche diese Zusammenhänge wiedergeben. Dieser Beitrag kontrastiert zwei dieser Metaphern, nämlich das berühmte globale Dorf von Marshall McLuhan und die Netzestadt von Hans Magnus Enzensberger. Dabei werden die beiden Metaphern zunächst getrennt voneinander untersucht und anschließend miteinander verglichen, wobei herausgearbeitet wird, in welchen Publikationen und Kontexten die Metaphern jeweils verwendet werden, worauf sie sich beziehen und wie sie konnotiert sind.
Affekte und Emotionen als Grundlage von Weltverstehen Zur Tragfähigkeit des kulturanthropologischen Ansatzes Ernst Cassirers in den Bildwissenschaften
Von Martina Sauer | Affekte und Emotionen scheinen für das Verstehen von Welt grundlegender zu sein als vermutet. Die Wahrnehmung, so Cassirer, ist von ihnen maßgeblich geprägt. Im Anschluss an Cassirer und in Erweiterung der aktuellen anthropologisch orientierten bildwissenschaftlichen Forschung lässt sich aufzeigen, dass auch das Wahrnehmen und Produzieren von Bildern insbesondere der Kunst von ihnen beeinflusst sind und letztlich zu einen Dialog über die von ihnen geprägten Inhalte veranlassen können.
Das Bewusstsein im Schlaf – Über die Funktion von Klarträumen
Von Jakob Sauerwein | Träumen zählt zu den Phänomenen, die alle Menschen gleichermaßen miteinander teilen, unabhängig vom ethnologischen und kulturellen Hintergrund. Dass sich die bekannteste Art zu Träumen, das Phänomenalträumen, in eine höhere Bewusstseinsebene übertragen lässt, wissen dabei nur die wenigsten. Es bietet sich im Phänomenaltraum die Möglichkeit seine eigene Passivität zu überwinden und in einen aktiven Traumzustand, den Klartraum, zu gelangen. Dort entfaltet sich die volle Kapazität menschlicher Kreativität. Der Nutzen des Phänomenalträumens wurde vor allem von Freud und Jung in der Möglichkeit zur Psychoanalyse gesehen. Anhand der Träume wurde versucht, Rückschlüsse auf das Wachleben des Träumers zu ziehen und davon eventuelle Therapieansätze zur Heilung von Psychosen abzuleiten. Diese Funktionen des Phänomenaltraums lassen sich nicht auf den Klartraum übertragen. Die Struktur und Beschaffenheit dieser lebhaften Träume ermöglicht einen praxisorientierten Blick auf einen Nutzen für das Wachleben.