Schwarze ›Andersheit‹/weiße Norm Rassistisch-koloniale Repräsentationsformen in EZA-Spendenaufrufen

Von Miriam Kienesberger

Entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisationen prägen mit ihren Spendenaufrufen die Repräsentation von Schwarz-Sein und Afrika im öffentlichen Raum. Die Entwicklungsindustrie – mit ihrem kolonialen Erbe – wird dabei immer wieder mit den Vorwürfen konfrontiert, durch ihre Darstellungen koloniale Bildtraditionen und rassistische Stereotype zu reproduzieren und damit zur Legitimation von vorherrschenden gesellschaftlichen sowie globalen Machtbeziehungen beizutragen. Um zu klären, inwiefern diese Darstellungsformen an der Konstruktion bzw. Aufrechterhaltung von Schwarz-Sein und Afrika als ›anders‹ und Abweichung von der weißen Norm beteiligt sind, führt dieser Artikel mithilfe der ikonografisch/ikonologischen Methode eine kontextualisierte Bildinterpretation eines Spendenplakats der Caritas Österreich durch. Dabei zeigt sich, koloniale Repräsentationlogiken wirken bis heute auf Darstellungen von Schwarzen und Afrika ein.

Developmental non-government organisations shape the representation of Blackness and Africa in the public sphere. The development industry – with its colonial heritage – is continually confronted with the accusation of reproducing colonial pictorial traditions and racist stereotypes with its images. Thus contributing to the legitimation of current societal and global power relations. To examine how these forms of representation are involved in the construction, or maintenance, of Blackness and Africa as ›different‹ and deviation from the white norm. This article uses the iconographic/iconological method for a contextualised image interpretation of a charity-poster of the Austrian Caritas. Therefore, it appears that colonial logics of representation influence the images of Black people and Africa to this day.