Schärfe, Fläche, Tiefe – wenn die Filmbilder sich der Narration entziehen Bildnischen des Spielfilms als Verbindungslinien der Bild- und Filmwissenschaft

Von Tina Hedwig Kaiser

In speziellen Filmsequenzen entfällt die Übersichtlichkeit von Figur und Grund, die Narration tritt in den Hintergrund: ein Flächen-Tiefen-Paradoxon des Bildes wird rezipierbar. Der Stil der Aufnahme verbindet dabei eine taktile Nahsicht mit einer optischen Fernsicht. Perspektivische Durch- und flächige Aufsicht tritt im bewegten Bild simultan hervor. Im Folgenden wird es um Wahrnehmungsnischen innerhalb des Spielfilms gehen, um auf etwas aufmerksam zu machen, was dieses Kino, oftmals mit einer vollkommen anderen Erzählintention, mittransportiert: das Sehen außerhalb des Handlungsflusses, ein gleichzeitiges Bewusst- und Überwältigtsein den bewegten Oberflächen gegenüber, nicht zuletzt auch im Sinne eines Öffnens des Films hin zur Konzentration auf seine eigentliche Bildarbeit.

So why not just be pure moving surface, sharpening the perception and memory of and the concentration on the film’s off- and on-screen activities, for its work with sections of the world, with depth and two-dimensionality and the far more substantial question of how we see what we see. The off and on-stage of the moving images at one and the same time – space for seeing and moving or being moved. As such a balance between perusal (Durchsicht) and supervision (Aufsicht) – multistable images in cinema.