Von Madeline Ferretti-Theilig
Im Folgenden wird ein historischer Blick auf die sich wandelnden Auffassungen von Fotografie seit den 1950er Jahren geworfen, wobei grundlegende Prämissen identifiziert werden, die den Diskurs der Fotografie bis ins 21. Jahrhundert bestimmt und gleichzeitig Widersprüche zwischen Theorie und Praxis geschaffen haben. Am Beispiel der umstrittenen Rezeptionsgeschichte der Ausstellung The Family of Man von Edward Steichen werden zentrale Aspekte der Performativität der Fotografie beleuchtet, die von der konventionellen Theorie nicht beachtet wurden. Darüber hinaus werden sowohl historische als auch neu entstehende Quellen identifiziert, die ein umfassenderes Verständnis der gesellschaftlichen Bedeutung der Fotografie ermöglichen.
The following takes a historical look at the shifting conceptions of photography from the 1950s on, identifying foundational premises which have determined the discourse of photography into the 21st century while also creating contradictions between theory and practice. Using the controversial reception history of Edward Steichen’s The Family of Man exhibition as an example, core aspects of photography’s performativity are elucidated, which conventional theory has failed to accommodate. Further, historical as well as emerging resources are identified which facilitate a more comprehensive understanding of photography’s social significance.