Die Als-Struktur des Bildes

Von Christoph Asmuth

Durch eine genetische Begriffskonstruktion wird ein sinnlogisches Konzept der Bildfunktion entworfen. Es zeigt sich, dass sich in funktionaler Hinsicht Bild und Zeichen unterscheiden. Gleichzeitig wird die gemeinsame Basis aufgewiesen: Bild und Zeichen liegt eine Als-Struktur zugrunde, die durch die piktorale Differenz charakterisiert ist. Diese Struktur ist einerseits die Möglichkeitsbedingung, durch die Bedeutung in einem Kontext zustande kommt, gleichzeitig aber der Grund für die Möglichkeit, Bilder und Zeichen in immer neuen Kontexten zu gebrauchen. Der Bildbegriff zeigt sich dabei als Relationsbegriff. Diese Relation hat zunächst nur zwei Relata: Bild und Abgebildetes. Hierbei ist es charakteristisch, dass dieses Verhältnis nicht dem von zwei Dingen entspricht, die eine äußerliche Beziehung haben. Vielmehr bleibt die Relation intern im Bild. Sie lässt sich als Als-Struktur bezeichnen, die substantiell durch Negation gekennzeichnet ist. Ich unterscheide drei argumentative Instanzen, die durch einen zunehmenden Grad von Komplexität gekennzeichnet sind: 1) Die Als-Struktur als Abbildfunktion; 2) die Als-Struktur als Verweisfunktion; 3) die Als-Struktur als Kontextuierungsfunktion.

The work of the Swiss artists Eggs & Bitschin concentrates on the ›inner recordings‹ of pictures. They look into the interior of pictures, descend into their depth, focus on details that can not be perceived when walking by. The zoom is their tool. Endograms are what they call the pictures developed from ›looking inside‹, which they do not treat as paintings but use as windows or place as sculptures. The article reflects upon the pictures from pictures by Eggs & Bitschin in relationship to Jan van Eycks Marriage of Giovanni Arnolfini, Michelangelo Antonioni’s film Blow Up, Dan Flavin’s works in fluorescent light as well as Georgia O’ Keeffes floral pictures.