Herausgeber dieser Ausgabe: Klaus Sachs-Hombach, Jörg Schirra, Stephan Schwan und Hans Jürgen Wulff
Inhaltsverzeichnis
Mediatisierung, Visualisierung und Virtualisierung Bildgebende Verfahren und 3D-Navigation in der Medizin. Eine bildwissenschaftliche und mediensoziologische Betrachtung
Von Sabina Misoch | Bilder sind zentraler Teil unserer Kultur und für die meisten gesellschaftlichen Teilbereiche zunehmend unverzichtbar. Diese wachsende Bedeutung steht im engen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Mediatisierungsprozessen. Auf der Grundlage von bildwissenschaftlicher Analysen sowie gestützt auf empirische Daten (Interviews, Bildanalysen) wird anhand des Beispiels der Verwendung von Visualisierungen im OP dargelegt, wie sich dieser Prozess vom Abbild zum digitalen Bild bis hin zu den (wissenden) handlungsimplizierenden Bildern vollzieht. Die Folgen dieses umfassenden Mediatisierungsprozesses – bestehend aus Visualisierung und Virtualisierung – werden auf individueller, sozialer, kognitiv-mentaler und gesellschaftlicher Ebene reflektiert.
Ein Beitrag zur deutsch-koreanischen Verständigung
Von Klaus H. Kiefer | Gangnam Style ist ein ironisches Kunstmärchen, das von dem Wunsch des armen Helden (alias Psy) seinen Anfang nimmt, das sagenhafte ›Gangnam‹ (konkret: ein superreicher Stadtteil von Seoul) zu erobern. Da der Märchenheld kein Pferd besitzt, erfindet er einen Pferde- bzw. Reitertanz, er wird gewissermaßen zum ›Kentaur‹. Dennoch sind seine Errungenschaften blamabel. Selbst in dem von ihm erfundenen Tanz wird er von einem authentischen Gangnam-Jüngling übertrumpft, der mehr noch als ein Pferd einen Mercedes-SLK mit 184 Pferdestärken sein eigen nennt. […]
Graphism and Intersemiotic Translation An Old Idea or a New Trend in Advertising?
Von Evangelos Kourdis und Evripides Zantides | When visualizing verbal language, graphic design plays a prominent role as a major component for intersemiotic translation. To examine the relationship between verbal and non-verbal semiotic systems, the present research sets up a pilot study on three advertisements that use verbal language as part of their iconic messages, that is images made out of typographic elements, and examines how viewers respond to this form of visual information.
Quantitative Analyse zu Strukturmerkmalen und -veränderung im Medium Comic am Beispiel: Action Comics
Von Martin Fricke | Wie sich 73 Jahre Comicgeschichte auf die formale Gestaltung einer speziellen Comic-Serie ausüben, scheint aus einem bildwissenschaftlichen Standpunkt heraus betrachtet keine uninteressante Frage zu sein. Dennoch wirkt es, als wären derartige Untersuchungen zum Medium Comic bislang noch Mangelware im Fundus des bildwissenschaftlichen Sektors. Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis jüngster Theoriemethoden der Comicforschung, welche hier praktische Anwendung finden. Die Analyse bedient sich dabei der Elemente eines modifizierten Filmanalyseprotokolls, indem Größe und Semiotik der einzelnen Panel, Kameraperspektiven, Einstellungsgrößen und der Einsatz verwendeter Textzeichen miteinander verglichen werden. Das Resultat dieses Vergleichs gibt Aufschluss über eventuelle Entwicklungen und Tendenzen im Kontext der untersuchten Parameter und im Rahmen der untersuchten Comic Serie.
Die ›ultimative‹ Theorie des Bildes
Von Franz Reitinger | Der vorliegende Beitrag rückt Kernfragen der historischen Bildwissenschaften in den Mittelpunkt, wie sie durch jüngere Entwicklungen im Umfeld deutscher Exzellenzinitiativen provoziert werden.