Herausgeber dieser Ausgabe: Claudia Henning und Katharina Scheiter
Inhaltsverzeichnis
Critique of Lambert Wiesing’s phenomenological theory of picture
Von Aneta Rostkowska | Im Verlaufe des Artikels werden einige Probleme bezüglich der phänomenologischen Theorie des Bildes vorgestellt. Die wichtigsten sind: der unklare ontologische Standpunkt des bildlich intentionalen Objektes und die mysteriöse Beziehung zwischen diesem Element und der materiellen Basis des Bildes.
Pictorial Ambiguity Approaching ›applied cognitive aesthetics‹ from a Philosophical Point of View
Von Nicolas Romanacci | Ambiguität gilt als charakteristisches Merkmal von Kunst, welchem eine grundlegende Bedeutung zugeschrieben werden kann. Obwohl Autoren wie etwa E. H. Gombrich ihre Bedeutung für eine ästhetische Analyse hervorgehoben haben, liegt bisher keine umfassende Studie vor, welche die symbol-theoretischen, medien-spezifischen und generellen Aspekte von Ambiguität untersucht. Mein Projekt möchte einen Beitrag leisten zu einer Sicht auf Ambiguität, welche die genannten Aspekte analysiert und im Besonderen darauf abzielt, diese aufeinander zu beziehen.
›Einbildung‹ und Wandel der Raumkategorie ›Osten‹ seit 1989: Werbebilder als soziale Indikatoren
Von Petra Bernhardt | Am Beispiel der Übersetzung der Raumkategorie ›Osten‹ in Werbebilder behandelt der Beitrag die Frage, wie Werbebilder als soziale Indikatoren nutzbar gemacht werden können und welchen Möglichkeiten und Grenzen eine bildorientierte Werbeforschung dabei begegnet.
Ästhetik des Elends Thesen zu sozialengagierter Fotografie und dem Begriff des Mitleids
Von Evelyn Runge | Von sozialengagierter Fotografie wird viel erwartet, etwa emotional-kognitiv-kommunikative sowie politische Wirkungen. Zugleich kritisieren Rezensenten und Rezipienten, dieses Genre romantisiere und ästhetisiere Leid. Denn längst haben Fotografien von Armut, Hunger und Elend ihren Weg in Museen und auf den globalen Bildermarkt gefunden. Kernbegriffe zur Beschreibung sozialengagierter Fotografie sind Mitgefühl, Leid und Würde. Eine fototheoretische Definition steht allerdings noch aus. Vorliegender Text stellt Thesen zum Verhältnis sozialengagierter Fotografie und dem Begriff des Mitleids auf.
Bildstörung – zur theoretischen Grundlegung einer experimentell-empirischen Bilddidaktik
Von Stefan Hölscher | Der Begriff der Bildkompetenz spielt in der gegenwärtigen Diskussion um die Relevanz von Kunstunterricht im Kontext einer umfassenden Revision des Bildungssystems eine wichtige Rolle . Der Versuch, den Begriff kunstdidaktisch geeignet zu fassen, lässt sich als genuin bildwissenschaftliches Problem identifizieren. Es erweist sich, dass Bildwissenschaft wie Bilddidaktik auf eine prozessuale Auffassung von Bildverstehen angewiesen sind. Der von Hans Dieter Huber in die kunstdidaktische Diskussion eingebrachte Begriff der Bildstörung wird für den lernprozessualen Ansatz fruchtbar gemacht. Es wird gezeigt, dass die prozessuale Auffassung das Konzept eines Möglichkeits- oder Erwartungsraumes impliziert.
Facing the picture – Blicken wir dem Bild ins Auge! Vorschlag für eine meta-analytische Auseinandersetzung mit visueller Medieninhaltsforschung
Von Katharina Lobinger | Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Vorgehensweise und die Ziele der Dissertation von Katharina Lobinger, welche gerade am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien erarbeitet wird. Ziel der Dissertation ist es, zunächst einen theoretischen Überblick über die Charakteristika und die Struktur von massenmedialen Bildern zu geben. Dabei werden Medienbilder als spezielle Bildart aufgefasst, weshalb in der Arbeit auch nicht der Anspruch erhoben wird, das Bildhafte allgemein zu behandeln, wie dies die Allgemeine Bildwissenschaft versucht.